Die Kreidezeit war ein beeindruckendes Erdzeitalter, das über 80 Millionen Jahre andauerte. Sie begann vor 145 Millionen Jahren und endete vor etwa 66 Millionen Jahren. In dieser Zeit dominierten die Dinosaurier die Erde und formten die Landschaften.
Das Klima der Kreidezeit war deutlich wärmer als das heutige. Die Bodentemperatur lag bei 23°C, was 8,5°C mehr als heute ist. Die Atmosphäre enthielt rund 30% Sauerstoff, was 150% des heutigen Wertes entspricht. Der CO2-Gehalt war mit 1700 ppm viermal so hoch wie heute.
Die Dinosaurierzeit endete abrupt durch einen verheerenden Asteroideneinschlag auf der Halbinsel Yucatán. Dieses Ereignis löste ein Massenaussterben aus, das das Ende der Kreidezeit markierte. Neueste Funde deuten darauf hin, dass einige Dinosaurier möglicherweise noch 700.000 Jahre nach diesem Einschlag überlebten.
Die Kreidezeit: Zeitalter und Entstehung
Die Kreidezeit war ein beeindruckender Abschnitt des Mesozoikums, der 79 Millionen Jahre dauerte. Sie begann vor 145 Millionen Jahren und endete vor 66 Millionen Jahren mit einem Massenaussterben. Dieses Ereignis war ein Schlüsselmoment im Erdmittelalter.
Zeitliche Einordnung
In der Chronostratigraphie nimmt die Kreidezeit einen bedeutenden Platz ein. Sie folgte auf das Jura-System und ging dem Paläogen voraus. Wissenschaftler teilen diese Epoche in drei Abschnitte und zwölf Zeitalter ein. Das spiegelt ihre komplexe geologische Geschichte wider.
Namensgebung
Der belgische Geologe Jean Baptiste Julien d’Omalius d’Halloy prägte 1822 den Namen “Kreide”. Dieser Name kommt von den weißen Kalksteinablagerungen, die in dieser Zeit entstanden sind.
Geologische Merkmale
Die Kreidezeit zeichnet sich durch besondere geologische Merkmale aus. Die Untergrenze wird durch das Erstauftreten der Ammoniten-Art Berriasella jacobi definiert. Das Ende der Kreide markiert eine Iridium-Anomalie, die auf einen Asteroideneinschlag hindeutet.
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
Beginn | Erstauftreten von Berriasella jacobi |
Ende | Iridium-Anomalie |
Klimaverhältnisse | Warmes Treibhausklima |
Meeresspiegel | Bis zu 170 Meter höher als heute |
Die Kreidezeit war geprägt von extremen Klimabedingungen und geologischer Aktivität. Sie hinterließ tiefgreifende Spuren in der Erdgeschichte. Diese Zeit formte die Welt, wie wir sie heute kennen.
Klimatische Bedingungen der Kreidezeit
Die Kreidezeit war geprägt von einem warmen Treibhausklima. Insbesondere die mittlere Kreidezeit vor 115 bis 80 Millionen Jahren war die wärmste der letzten 140 Millionen Jahre. Die klimatischen Bedingungen unterschieden sich stark von denen, die wir heute kennen.
Warmes und ausgeglichenes Globalklima
In der Kreidezeit herrschte ein außergewöhnlich warmes Klima. Die Meeresoberflächentemperatur in den Tropen erreichte etwa 35 Grad Celsius. Selbst in der Südpolarregion betrug die durchschnittliche Lufttemperatur vor 90 Millionen Jahren rund 12 Grad Celsius – wärmer als das heutige Deutschland.
Eisfreie Polregionen und hohe Meeresspiegel
Die Pole waren eisfrei, was zu einem deutlich höheren Meeresspiegel führte. Der Meeresspiegel lag bis zu 170 Meter über dem heutigen Niveau. Die Antarktis war grün und von Wäldern bedeckt. Die Regenmenge in der Westantarktis entsprach etwa der des heutigen Wales.
Atmosphärische Zusammensetzung und CO2-Levels
Die Atmosphäre der Kreidezeit unterschied sich stark von der heutigen. Der CO2-Gehalt war deutlich höher, mit Schätzungen zwischen 1120 und 1680 ppm – ein Vielfaches des vorindustriellen Niveaus. Diese hohe Konzentration trug zum Treibhausklima bei und verhinderte die Bildung von Eisschilden.
Aspekt | Kreidezeit | Heute |
---|---|---|
Durchschnittstemperatur | 23°C | 14,5°C |
CO2-Konzentration | 1120-1680 ppm | ~420 ppm |
Meeresspiegel | Bis zu 170m höher | Referenz |
Die Erforschung des Kreidezeit-Klimas hilft uns, mögliche zukünftige Klimaszenarien besser zu verstehen. Es wird geschätzt, dass bei anhaltenden CO2-Emissionen die Atmosphäre bis 2070 Kreidezeit-ähnliche Konzentrationen erreichen könnte.
Dinosaurier-Vielfalt und Lebensformen
Die Kreidezeit war geprägt von einer beeindruckenden Vielfalt an Sauriern. Fossilfunde belegen, dass die Megafauna von diesen faszinierenden Kreaturen dominiert wurde. Die Titanosauria der Oberkreide gelten als die größten je lebenden Landtiere.
In Deutschland belegen kreidezeitliche Trittsiegel und Fährten die Existenz verschiedener Dinosaurierarten. Bedeutende Fundorte sind Münchehagen, Obernkirchen und Barkhausen. Körperfossilien wurden im Sauerland und in den bayerischen Alpen entdeckt.
Die Vielfalt der Saurier reichte von gigantischen Pflanzenfressern wie Iguanodon bis zu Raubdinosauriern unterschiedlicher Größen. Wissenschaftler unterscheiden heute drei Hauptgruppen:
- Theropoda: Meist fleischfressende Zweifüßer
- Sauropodomorpha: Langhalsige Pflanzenfresser
- Ornithischia: Vielfältige Gruppe mit Panzerung oder Hörnern
Die Größe dieser Megafauna wirft Fragen zum Stoffwechsel auf. Viele Forscher vermuten, dass zahlreiche Dinosaurier warmblütig waren. Sie hatten einen besonderen Metabolismus zur Energiegewinnung.
Die Ära der Dinosaurier begann vor etwa 245 Millionen Jahren und erreichte in der Jura-Periode eine enorme Artenvielfalt.
Die Kreidezeit markierte den Höhepunkt und das Ende der Dinosaurierherrschaft. Vor 65 Millionen Jahren starben diese beeindruckenden Tiere aus. Dies markierte den Beginn der Erdneuzeit.
Paläogeografische Entwicklungen
Die Kreidezeit war geprägt von tiefgreifenden geologischen Veränderungen. Zwischen 145 und 66 Millionen Jahren veränderte sich die Erde dramatisch. Plattentektonik und Kontinentaldrift spielten dabei eine zentrale Rolle.
Zerfall von Gondwana
Der Superkontinent Gondwana begann bereits im Jura zu zerfallen. In der Kreidezeit setzte dieser Prozess fort. So entstanden die heutigen Kontinente Südamerika, Afrika, Indien, Antarktika und Australien.
Entstehung des Atlantischen Ozeans
Ein Schlüsselereignis war die Öffnung des Südatlantiks. Die Ozeanspreizung verlief von Süden nach Norden. Vor etwa 90 Millionen Jahren, im Turonium, entstand eine Verbindung zum Zentralatlantik. Diese Entwicklung beeinflusste globale Meeresströmungen und das Klima erheblich.
Kontinentale Verschiebungen
Die Kontinentaldrift führte zu weiteren Veränderungen. Vor Irland entstand ein Tripelpunkt, der den Nordatlantik formte. Gleichzeitig begannen in den Alpen die ersten Kollisionen, bekannt als “vorgosauische Gebirgsbildung”.
Ereignis | Zeitraum (Mio. Jahre) | Auswirkung |
---|---|---|
Zerfall Gondwanas | 145-66 | Bildung heutiger Südkontinente |
Öffnung Südatlantik | etwa 90 | Verbindung zum Zentralatlantik |
Bildung Tripelpunkt | Oberkreide | Entstehung des Nordatlantiks |
Diese Entwicklungen beeinflussten das globale Klima, die Ozeanzirkulation und die Evolution der Lebewesen in der Kreidezeit stark.
Marine Ökosysteme und Wasserbewohner
Die Kreidezeit war eine faszinierende Epoche für marine Ökosysteme. Die Ozeane beherbergten eine beeindruckende Vielfalt an Lebewesen. Diese Vielfalt prägte die marine Biodiversität dieser Ära.
Mosasaurier als dominante Meeresreptilien
In den Kreidemeeren herrschten die Mosasaurier als dominante Meeresreptilien. Diese Raubtiere erreichten Längen von bis zu 17 Metern. Sie waren an der Spitze der Nahrungskette.
Ihre stromlinienförmigen Körper und kräftigen Flossen machten sie zu hervorragenden Schwimmern.
Ammoniten und ihre Formenvielfalt
Die Kopffüßer der Kreidezeit zeigten eine erstaunliche Formenvielfalt. Besonders die Ammoniten entwickelten eine breite Palette an Gehäuseformen. Von einfachen Spiralen bis hin zu komplexen, bestachelten Strukturen reichte ihre Vielfalt.
Die Art Parapuzosia seppenradensis stellte mit einem Gehäusedurchmesser von etwa 1,80 Meter den Größenrekord unter den Ammoniten auf.
Meereslebewesen | Besonderheit | Größe |
---|---|---|
Mosasaurier | Dominante Raubtiere | Bis zu 17 Meter |
Ammoniten | Vielfältige Gehäuseformen | Bis zu 1,80 Meter Durchmesser |
Belemniten | Charakteristische Fossilien | Meist 5-15 cm |
Neben Ammoniten prägten auch Belemniten das Bild der kreidezeitlichen Meere. Diese Verwandten der heutigen Tintenfische hinterließen charakteristische fossilisierte Überreste. Die Vielfalt dieser Meeresreptilien und Kopffüßer trug maßgeblich zur einzigartigen marinen Biodiversität der Kreidezeit bei.
Pflanzenwelt und Evolution der Blütenpflanzen
Die Kreidezeit war eine entscheidende Epoche für die Florenentwicklung. Die Paleobotanik zeigt, dass die Unterkreide noch von Farnen, Ginkgoales und Nadelbäumen geprägt war. Doch bald sollte sich das Bild der Pflanzenwelt grundlegend ändern.
Neue Erkenntnisse der Paleobotanik deuten darauf hin, dass die Ursprünge der Angiospermen weiter zurückreichen als bisher angenommen. Fossile Pollenkörner aus der Trias, rund 240 Millionen Jahre alt, weisen Ähnlichkeiten mit frühen Kreidezeit-Funden auf.
In der Oberkreide konkurrierten bereits viele Laubbäume wie Ahorn und Eiche mit Nadelbäumen. Die Angiospermen breiteten sich rasant aus und dominierten bald die Landschaft. Heute machen Blütenpflanzen etwa 90% aller Landpflanzen aus, mit rund 350.000 Arten.
Die Evolution der Pflanzen ist eine Geschichte von Pausen und plötzlichen Sprüngen. Zwischen dem späten Devon und der mittleren Kreidezeit vergingen 250 Millionen Jahre ohne wesentliche Veränderungen in der Komplexität.
Die Florenentwicklung der Kreidezeit brachte nicht nur neue Arten hervor, sondern auch neue Ökosysteme. Die Bestäubung durch Tiere führte zu einer höheren Komplexität der Angiospermen im Vergleich zu wind- oder selbstbestäubten Pflanzen.
Pflanzengruppe | Anzahl der Arten | Entstehungszeit |
---|---|---|
Lebermoose | ca. 5.500 | Ordovizium |
Laubmoose | ca. 10.000 | Ordovizium |
Farne | ca. 12.000 | vor 80 Mio. Jahren |
Koniferen | ca. 600 | Perm |
Angiospermen | ca. 350.000 | Kreidezeit |
Das große Massenaussterben
Ein Asteroideneinschlag vor 66 Millionen Jahren markierte den Beginn einer der dramatischsten Extinktionen in der Erdgeschichte. Dieser Einschlag auf der Halbinsel Yucatán löste eine Kette von verheerenden Ereignissen aus. Diese veränderten das Leben auf der Erde grundlegend.
Der Asteroideneinschlag auf Yucatan
Neue Forschungen unter der Leitung von Prof. Pincelli M. Hull und PD Dr. André Bornemann bestätigen den Asteroideneinschlag als Hauptursache für das Massenaussterben. Die Studie, veröffentlicht im Wissenschaftsmagazin “Science”, widerlegt frühere Theorien über den Einfluss des Deccan-Vulkanismus auf die Extinktion.
Unmittelbare Auswirkungen der Katastrophe
Der Einschlag löschte etwa 75% aller Tierarten aus. Besonders hart traf es die Reptilien: 83% der Schlangen, Geckos, Skinke und Echsen verschwanden. Die Nahrungskette brach zusammen, was vor allem Arten traf, die von photosynthetischen Pflanzen abhängig waren.
Überlebende Arten und ihre Anpassungen
Nur wenige Arten überlebten die Katastrophe. Zu den Überlebenden zählten kleine Säugetiere, Vögel, Krokodile und Schildkröten. Diese Arten zeichneten sich durch Anpassungsfähigkeit, kleine Körpergrößen und geografische Vielfalt aus. Aus diesen wenigen Überlebenden entwickelte sich über Millionen von Jahren die heutige Artenvielfalt der Reptilien. Ein beeindruckendes Beispiel für die Kraft der Evolution nach einer Extinktion.
FAQ
Wann war die Kreidezeit?
Wie endete die Kreidezeit?
Wer prägte den Namen "Kreide" für dieses Erdzeitalter?
Wie war das Klima in der Kreidezeit?
Welche Dinosaurier lebten in der Kreidezeit in Deutschland?
Welche geografischen Veränderungen fanden während der Kreidezeit statt?
Welche Meerestiere waren in der Kreidezeit dominant?
Wie entwickelte sich die Pflanzenwelt in der Kreidezeit?
Was verursachte das Massenaussterben am Ende der Kreidezeit?
Welche Arten überlebten das Massenaussterben am Ende der Kreidezeit?
Quellenverweise
- https://de.wikipedia.org/wiki/Kreide_(Geologie)
- https://www.scinexx.de/news/geowissen/dinosaurier-ueberlebte-ende-der-kreidezeit/
- https://dinodata.de/mesozoikum/kreidezeit.php
- https://geowiki.geo.lmu.de/wiki/Kreidezeit
- https://news.univie.ac.at/uniview/forschung/detailansicht/artikel/zurueck-in-die-zukunft-die-kreidezeit-und-der-klimawandel/
- https://geohorizon.de/2020/04/01/sensationsfund-90-millionen-jahre-alter-waldboden-belegt-unerwartet-warmes-suedpol-klima-in-der-kreidezeit/
- https://www.oekosystem-erde.de/html/leben-06.html
- https://www.saurierpark.de/spass-wissen/erdgeschichte
- https://de.wikipedia.org/wiki/Geologische_Zeitskala
- https://www.forschung-und-wissen.de/magazin/die-epochen-der-erdgeschichte-im-ueberblick-13378769
- https://www.studysmarter.de/studium/biologie-studium/palaeontologie-studium/palaeogeographie/
- https://www.scinexx.de/news/geowissen/saure-ozeane-schuld-an-mega-massenaussterben/
- https://www.francke-halle.de/de/imsteinbruchderzeit
- https://deutsch.wikibrief.org/wiki/Marine_life
- https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/journal/aelter-als-gedacht-bluetenpflanzen-gab-es-bereits-vor-d-10146
- https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/evolution-der-pflanzen-verlief-in-zwei-schueben/
- https://www.schwarzwald-informationen.de/evolution-der-pflanzen-vom-landgang-zu-unseren-baeumen.html
- https://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Oeffentlichkeitsarbeit/Pressemitteilungen/BGR/bgr-2020-01-13_massenaussterben_kreidezeit_tatsaechlich_asteroideneinschlag.html
- https://www.studysmarter.de/schule/biologie/evolution/massenaussterben/
- https://www.deutschlandfunk.de/massensterben-am-ende-der-kreidezeit-100.html