Innovative Aquakultur: Neues Forellenfutter aus regionalen Quellen
Forscher der Hochschule Bremerhaven arbeiten gemeinsam mit nationalen Partnern an einem innovativen Projekt, um nachhaltiges Fischfutter zu entwickeln, das ausschließlich aus lokalen Quellen stammt. Das Projekt, benannt „LokaLaStern“, zielt darauf ab, ein optimiertes Futtermittel für Forellen zu kreieren, das ökonomisch und ökologisch tragbar ist.
Die Aquakultur, als weltweit am schnellsten wachsender Sektor der Lebensmittelproduktion, steht vor großen Herausforderungen, insbesondere was die Nachhaltigkeit der Futtermittel angeht. Traditionell wird in der Aquakultur hauptsächlich auf Fischmehl und Fischöl zurückgegriffen, was jedoch sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Probleme mit sich bringt. Die Forscher an der Hochschule Bremerhaven, unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Rainer Benning, haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese Abhängigkeit zu durchbrechen.
Durch das Projekt sollen alternative Proteinquellen wie Mehlkäferlarven, auch bekannt als Mehlwürmer, genutzt werden. Diese Insekten werden auf ein spezielles Substrat gefüttert, das sie mit den wichtigen Aminosäuren Methionin und Lysin anreichert. Zusätzlich werden in das Fischfutter lokale Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Lupine sowie alternative Ölquellen wie Algen integriert.
Die Forschung findet in enger Zusammenarbeit mit dem Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven und dem Forschungsinstitut Futtermitteltechnik der IFF e.V. in Braunschweig statt. Die Bundesregierung unterstützt das Projekt finanziell durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, wodurch die industrielle Gemeinschaftsforschung gefördert wird.
Ein wesentlicher Aspekt des Projekts ist die Wasserqualität in Aquakulturen, die durch das neue Futtermittel nicht beeinträchtigt werden darf. Die Forschenden konzentrieren sich daher auch auf die physikalischen Eigenschaften des Futters, wie die Pelletstabilität und das Sinkverhalten, um den Wasserbedarf minimal zu halten und den Kreislauf nicht zu belasten.
Mit „LokaLaStern“ leisten die Forschenden einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Aquakultur, indem sie auf regionale Ressourcen setzen und gleichzeitig die Lebensmittelproduktion für zukünftige Generationen sichern.
Text basiert auf einer Pressemitteilung von: Hochschule Bremerhaven