Was macht Moore zu Klimarettern?
Moore sind echte Alleskönner, wenn es um den Klimaschutz geht. Sie haben die beeindruckende Fähigkeit, große Mengen an klimaschädlichem CO2 zu binden. Das Problem: In Deutschland wurden über Jahre hinweg viele Moorflächen entwässert, um sie landwirtschaftlich zu nutzen. Dadurch wurde aus einer wertvollen CO2-Senke eine Quelle von Treibhausgasen. Die gute Nachricht: Durch die Renaturierung dieser Flächen können sie wieder ihren ursprünglichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Großprojekt an der Ostseeküste
In Bresewitz, am Rande der Vorpommerschen Boddenlandschaft, wurde jetzt ein neues Moorklimaschutzprojekt ins Leben gerufen. Mit rund 27 Millionen Euro unterstützt das Bundesumweltministerium dieses Vorhaben, das bis 2034 läuft. Ziel ist es, rund 850 Hektar Küstenmoore an der Ostsee zu renaturieren. Der Fokus liegt dabei auf Moorflächen zwischen Rostock und der polnischen Grenze.
Das spannende an diesem Projekt ist, dass es ein Modellvorhaben ist. Die dabei gesammelten Daten und Erfahrungen könnten Vorbild für viele weitere Klimaschutzmaßnahmen in Deutschland werden.
Warum ist die Renaturierung so wichtig?
Entwässerte Moorböden sind ein Problem für das Klima, da sie unkontrolliert Treibhausgase wie CO2 freisetzen. Intakte Moore hingegen speichern nicht nur CO2, sondern regulieren auch den Wasserhaushalt. Besonders in Zeiten von extremen Wetterereignissen, wie Starkregen oder Dürre, leisten sie wertvolle Dienste. Moorböden können überschüssiges Wasser speichern und nach und nach wieder abgeben – das ist nicht nur gut für die Natur, sondern auch für den Hochwasserschutz.
Zahlen, die beeindrucken
Die renaturierten Flächen sollen zukünftig zwischen 15.000 und 25.000 Tonnen CO2 pro Jahr weniger ausstoßen. Zusätzlich wird an den restaurierten Mooren erforscht, wie sie weitere Ökosystemleistungen erbringen können. Dazu gehört das Wachstum des Moores, der Nährstoffrückhalt und der Beitrag zur Artenvielfalt.
Mehr als nur Klimaschutz
Renaturierte Moore bieten nicht nur Vorteile für das Klima. Sie sind auch ein Hotspot für die Biodiversität. Viele seltene und spezialisierte Pflanzen und Tiere finden hier einen Lebensraum. Zusätzlich tragen sie zum Hochwasserschutz bei, indem sie als natürliche Pufferzone fungieren.
Herausforderung: Einvernehmliche Lösungen
Die Renaturierung der Moorflächen erfordert die Zusammenarbeit vieler Interessengruppen. Dabei geht es darum, die Interessen von Gemeinden, Landwirten und Eigentümern unter einen Hut zu bringen. In den kommenden Jahren werden die Planungen für alle betroffenen Gebiete abgeschlossen. Ein großes Thema dabei: die Rückverlegung von Deichen, um mehr Raum für die Moore zu schaffen und gleichzeitig den Hochwasserschutz zu stärken.
Ein Modellprojekt für die Zukunft
Dieses Projekt zeigt, wie wichtig es ist, den Schutz und die Renaturierung von Mooren voranzutreiben. Es ist ein entscheidender Schritt in Richtung natürlicher Klimaschutz. Hoffentlich werden in den kommenden Jahren viele weitere Projekte folgen, die sich an diesem Modell orientieren.
Zusätzlich zur Unterstützung aus dem Bundesumweltministerium gibt es auch Förderungen aus Mecklenburg-Vorpommern, sodass die Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen gesichert ist.
Fazit
Renaturierte Küstenmoore sind nicht nur wichtig für den Klimaschutz, sondern auch für die Artenvielfalt und den Hochwasserschutz. Dieses Vorhaben ist ein großes Beispiel dafür, wie natürliche Klimaschutzmaßnahmen effektiv umgesetzt werden können. Mit dem richtigen Engagement und genügend Ressourcen könnten diese Maßnahmen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen.
Meldung beruht auf einer Pressemeldung vom Bundesamt für Naturschutz